Tine Kopplin, Inhaberin von unverblümelt, im Interview: Von der zufälligen Entdeckung des Risographen.
Tine Kopplin ist seit 22 Jahren selbständige Fotografin und Grafikdesignerin mit ihrem Unternehmen unverblümelt. Aufgewachsen ist sie in einer Fotografen-Familie und durfte somit von den besten Ausbildern lernen. 18 Jahre war sie als Baby- und Schwangerenfotografin tätig und gründete 2012 einen Werbezusammenschluss, die Baby Info Tüte, eine Bündelung von Unternehmen aus der Babybranche. Hierdurch ergaben sich vermehrt Firmenaufträge in Richtung Grafikdesign/Corporate Design sowie Businessfotografie. So entschied Tine Kopplin 2016, sich ausschließlich auf Produkt-, und Businessfotografie sowie auf die Unternehmensbetreuung in Sachen Grafikdesign zu spezialisieren.
Laura Busse, Marketingassistentin, RISO (Deutschland) GmbH: „Doch wie ist nun deine große Liebe zur Risographie entstanden?“
Tine Kopplin: „Durch Zufall. Letztes Jahr im Mai [2019] habe ich nach einem Geburtstagsgeschenk für meinen Sohn gesucht, der sich zu diesem Zeitpunkt bei verschiedenen Fachhochschulen und Designschulen beworben hat, um Kommunikationsdesigner [dizzyness-is-art] zu werden. Also suchte ich nach Workshops in München, die unsere beiden Interessen beinhaltet und an denen wir gemeinsam teilnehmen können. Schließlich landete ich auf einer Website mit den verschiedensten Angeboten von Workshops über Weißwurst- und Bierbrauen bis hin zur Risographie.
Nachdem ich Risographie gegoogelt hatte, wusste ich, dass ich das ausprobieren muss! Vor allem aber ärgerte ich mich, dass ich jetzt schon so lange im Geschäft bin und das Wort Risographie noch nie gehört habe! Folglich haben mein Sohn und ich den Risographie Workshop mit viel Freude belegt. Schon währenddessen habe ich gemerkt, dass mich das total fasziniert und ich auch so ein Ding haben muss. Nach dem Workshop und Abschließen meiner laufenden Projekte, habe ich mich im August umgehört, wo ich einen Risographen herbekommen kann. Schnell merkte ich, dass es nicht nur mit dem Risographen getan ist, sondern auch die Farben eine wichtige Rolle spielen - eine richtige Investition!
Final habe ich mich dazu entschlossen, zu investieren und mir einen eigenen Risographen inklusive eines adäquatem Farbspektrums zu kaufen. Ich habe mich mit dem Thema beschäftigt und schnell einen Riso gefunden und zugeschlagen. So ist das alles innerhalb kürzester Zeit gekommen: GELESEN, SOFORT INTERESSIERT, SOFORT HIN UND WEG!“
Gekauft hat Tine ihren A4 Risographen EZ301 über einen Bürofachbetrieb in Süddeutschland. „Zu diesem Zeitpunkt war der rund 11 Jahre alte RISO trotzdem noch fast wie ein Baby, da er bislang nur um die 150.000 Kopien gemacht hat und dazu noch ein ziemlich trostloses Riso-Leben mit ausschließlich schwarz-weiß Kopien gelebt hat.“
Nun führt ihr EZ301 endlich ein farbenfrohes Leben. Für Tine Kopplin sind die Farben auch mit das Beste am Risographen, weil es nichts Vergleichbares gibt. „Sie sind klar, brillant und gesättigt. Es fasziniert mich, dass man ein Gerät so zweckentfremden kann. Ursprünglich dazu erfunden in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Kopien zu erstellen, wird es nun dazu genutzt auf so künstlerische Art wundervolle Sachen mit den Farben machen zu können. Immer wieder eine Überraschung was dann wirklich dabei rauskommt. Und kein Ausdruck gleicht dem anderen, der Versatz der immer ein bisschen anders ist. Auch wenn mal eine Farbe über eine andere rutscht, dann kommt wieder ein ganz anderer Effekt bei raus.“
Mittlerweile besitzt Tine sechs verschiedene Farben. Ihre Lieblingsfarbe ist Fluoreszierend Pink. Schwarz, Yellow, Blue, Metallic Gold und Teal vervollständigen ihre Farbpalette. „Ich habe nun ein Farbspektrum, mit dem ich alle möglichen Farben gut hinbekomme. Und es macht echt Spaß damit zu experimentieren.“ so Tine. Eine Farbüberlagerungstabelle hilft ihr dabei. Trotz allem „wird man schon fast ein bisschen süchtig nach diesen Farben – man will immer mehr davon haben!“, lacht Tine Kopplin.
Tine steht bereits seit März bestens vorbereitet in den Startlöchern, um nun selbst Risographie Workshops in Egmating (bei München) anzubieten. Jedoch verschiebt sich durch Corona diese Planung nach hinten. Trotzdem können sich kreative, interessierte Anfänger aus dem südlichen Landgebiet bereits jetzt bei Interesse bei ihr melden. Es wird derzeit eine Alternative für die Workshops vor Ort ausgearbeitet. Seid gespannt.
Bildnachweise © Christine Kopplin, unverblümelt